Farbunter­schiede nach der Lackierung – wie lassen sie sich vermeiden?

-- 27.01.2022

Obwohl der Hersteller für jede Farbe eine Codierung vorgibt, dient sie nur als Anhaltspunkt. Die Lackierung kann bereits ab Werk auch mit dem gleichen Lack anders ausfallen, beispielsweise wenn sie an verschiedenen Standorten unterschiedlich dick aufgetragen wird. Daneben gibt es weitere Gründe für Farbunterschiede nach der Lackierung. Lies hier, welche das sind und wie Du sie vermeiden kannst.

Farbunterschiede nach der Lackierung – warum entstehen sie?

Farbunterschiede nach der Lackierung, dies kann verschiedene Gründe haben:

Fangen wir bei der Werkslackierung an. Der Lack wird von Spritzrobotern aufgetragen. Bei Fahrzeugen mit verschiedenen Produktionsstandorten gibt es unterschiedliche Lackhersteller und Chargen. Jede kann mit anderen Pigmenten produziert worden sein. Die Fahrzeughersteller können auf rund 2.000 Pigmente zurückgreifen. In der Reparaturlackierung stehen jedoch nur circa 100 zur Verfügung. Farbschwankungen sind somit nicht auszuschließen. Die Bindemittelverwendung sorgt ebenso für Differenzierungen beim Gesamtergebnis. Risikofaktoren sind außerdem Unterbrechungen,
beispielsweise aufgrund von Pausen oder der endenden Schicht.

Der Farbton kann zudem bei einer dünneren Schicht, wenn die Grundierung durchscheint, anders aussehen. Basislackierungen, häufig mit dem Ziel, Kosten zu senken, sind im Laufe der Zeit immer dünner geworden, was später zu Problemen bzw. erschwerten Bedingungen führt, denn die Farbmessgeräte liefern ungenaue Ergebnisse. Hier ist professionelles Arbeiten in der Lackiererei gefragt.

Die Alterung der Lackierung ist ebenso entscheidend: Je nach Nutzungsintensität und Umwelteinflüsse kann sich der ursprüngliche Farbton minimal verändern. Am Fahrzeug selber fällt dies meistens nicht auf. Doch wenn Stellen ausgebessert oder Teile neu lackiert werden sollen, wird es ersichtlich.

Eventuell hast Du auch beim Lackieren Fehler gemacht, zum Beispiel eine schlecht vorbereitete Oberfläche, unpassende Lackdicke oder zu kurze Trocknungszeiten.

Farbunterschiede nach der Lackierung – wie werden sie vermieden?

Es ist wichtig, den exakten Farbton so zu treffen, wie er am Fahrzeug aktuell erscheint. Wenn er zum Beispiel durch UV-Strahlen verändert ist, muss der neue Lack angepasst werden. Geringe Fehler sorgen dafür, dass das Endergebnis nicht wie gewünscht ist. Genaue Messtechnik spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Erfahrung, das Know-How und ausreichendes Equipment in einer fachmännischen Lackiererei hilft dabei, den optimalen Farbton zu finden. Es gibt verschiedene wichtige Faktoren,
wie:

– Größe der Spritzdüse
– Klimatische Bedingungen, wie Luftfeuchtigkeit
– Technik des Aufbringens der Lackierung

Der Lackierer muss eine individuelle Entscheidung treffen und prüfen, welche Technik sich am besten eignet und wie der Klar- und Basislack angewendet werden, um Farbunterschiede nach der Lackierung zu vermeiden. Applikationstechniken und -geräte beeinflussen den Farbton sehr stark. Der optimale Abstand zum Objekt muss eingehalten werden. Ebenso entscheidend sind die Auswahl des Härters und der Anteil des Verdünners.

Fazit

Farbunterschiede sind nach der Lackierung immer wieder zu beobachten, wobei die Gründe vielfältig sind. Oftmals ist der Altlack verwittert. Auch veränderte Zusammensetzungen und eingesparte Kosten bei den verwendeten Lacken spielen eine Rolle. Stammen sie von einem anderen Hersteller, sind Farbtonabweichungen schon bei der Produktion fast unvermeidbar. Weitere m gliche Gründe sind falsche Vorbehandlung, unzureichend gereinigte Oberflächen und nicht eingehaltene, empfohlene Trocknungszeit. Ziehe, um Farbunterschiede zu vermeiden, einen Fachbetrieb hinzu. Genügend Erfahrung, ständige technische Weiterbildung und ausreichendes Equipment sind wichtig, um ein professionelles Endergebnis zu erzielen.